Im fast echten Leben

Wer viel fernsieht, der glaubt, dass die Welt so aussieht wie im Fernsehen. Das ergab eine Studie der MedUni Wien. Demnach glauben Menschen, die oft amerikanische Krimiserien sehen, besonders häufig, dass es auch in Österreich die Todesstrafe gibt. Außerdem glauben Serien-Fans, dass die meisten Menschen von Beruf entweder Arzt, Anwalt, Polizist oder Serienmörder sind.

(Die Älteren unter uns erinnern sich noch an den „Kommissar Rex“-Effekt: Menschen kauften Schäferhunde und brachten sie bald ins Tierheim, weil die Hunde nicht lernten, Telefone abzuheben, Staub zu saugen und den Befehl „Kauf zwei Wurstsemmeln, eine mit Putenextra und Gurkerl, eine mit Krakauer und veganem Gouda“ zu befolgen.)

Im echten Leben stellen sich Leute ja auch nicht so vor: „Grüß Gott, ich bin dein totgeglaubter Stiefcousin, der in Staffel 2 die Serie verließ, jetzt aber reumütig zurückwill.“

Überhaupt: Das echte Leben. Kollege Dieter Chmelar wurde einmal auf der Straße so angesprochen: „Sie sind ja viel größer als in Wirklichkeit!“