Da diese Reform als Herzstück der Regierungsarbeit gilt, ist mit akutem Herzversagen zu rechnen

von Birgit Braunrath

über die unterschiedlichen Auffassungen von "Bildungsreform"

In Kürze soll der große Wurf stehen: die Bildungsreform. Da sie als Herzstück der Regierungsarbeit gehandelt wird, ist mit akutem Herzversagen zu rechnen.

Was ist überhaupt eine Bildungsreform? Aus Sicht der Schüler etwa ein Paradigmenwechsel hin zu einer Schule, in der Wissen über Interesse und Wertschätzung statt über den Hebel der Angst vermittelt wird. Aus Sicht der Lehrer nicht zuletzt die Bereitstellung infrastruktureller Mindeststandards, die die geforderte Vor- und Nachbereitung am Standort überhaupt erst ermöglichen würde. Aus Sicht vieler Eltern ein Schritt Richtung projektbezogenes Lernen, Coachingfunktion der Lehrer, Inklusion, individuelle Förderung. Aus Sicht der Wirtschaft eine allgemein gültige Mittlere Reife, die diesen Titel auch verdient. Aus Sicht der Politik besteht eine Bildungsreform aus den Punkten Schulautonomie und Verwaltungsreform. Anders ausgedrückt: „Wer hat das Sagen?“ und „Wer hat das Geld?“

Die Bildungsreform aus politischer Sicht ist also ein Machtkampf, in dem keiner gewinnt, aber viele verlieren.

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