Wie werden wir aussehen, wenn nicht mehr Deix uns zeichnet, sondern das Leben?

von Guido Tartarotti

über den Abschied von Helden.

Anfang April in Rom. Aus einem Hauseingang in der Nähe des Kapitols tritt plötzlich Terence Hill, mäßig gut getarnt mit einem Baseball-Kapperl. Man unterdrückt den Reflex, ihn als „Signore Girotti“ anzusprechen, um ein Autogramm zu bitten und ihm beste Grüße an Bud Spencer mitzugeben, und lächelt ihm nur zu. Er lächelt freundlich zurück und läuft direkt zwei deutschen Touristinnen mit entsicherten Selfie-Sticks in die Arme.

David Bowie, Prince, Ali, Götz George, Manfred Deix, Bud Spencer: Die Helden der Jugend gehen, und damit geht auch der Beweis, dass man wirklich einmal jung war (und mit glühenden Ohren im Kino zusah, wie Bud Spencer Böslinge faustwatschte). War das damals wirklich so eine Aufregung, als Manfred Deix erstmals die Österreicher so zeichnete, wie sie aussahen? Oder war es andersherum – die Österreicher entschlossen sich, so auszusehen, wie Manfred Deix sie zeichnete, und waren über sich selbst empört? Wie werden wir in Zukunft aussehen, wenn nicht mehr Deix uns zeichnet, sondern nur noch das Leben?

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