Endlich können wir uns wieder unwichtigen Dingen zuwenden.

von Guido Tartarotti

über die Sensation: Nach neun Monaten kam Kind zur Welt.

Die lustigste, weil die Aufregung wunderbar persiflierende Schlagzeile hatte die Huffington Post. „Breaking News: Frau bringt zweites Baby zur Welt.“ Dazu der Text: „Eine verheiratete Frau hat ihr zweites Kind geboren. Dies ereignete sich nach etwa neun Monaten Schwangerschaft, einem Zustand, der üblicherweise durch einen Akt ungeschützter Sexualität verursacht wird. Bereits 2013 gebar sie unter ähnlichen Umständen ein Kind.“

Bei uns zu Hause wurde die herzögliche Fortpflanzung natürlich viel ernster genommen: Wir bügelten den Union Jack auf, stellten das Bier warm und ließen als Salutschüsse 41 aufgeblasene Papiersackerln zerplatzen.

Die englische Prinzessin ist da (es sind zwar entgegen den Ankündigungen der Tratschpresse keine Zwillinge, aber immerhin: 50 Prozent Trefferquote hätte die Meinungsforschung nach Wahlen gerne). Und sofort breitete sich im Land dieses wunderbar wohlige Gefühl aus: Endlich können wir uns, um die geschätzte Kollegin Karin Leitner zu zitieren, wieder unwichtigen Dingen zuwenden.

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