Einen Koffer packen

Guido Tartarotti

Guido Tartarotti

Where are the monkeys?

von Guido Tartarotti

über das Reisen.

Und wie sind wir früher auf Reisen gegangen, bevor Reisen ein spiritueller Akt war? Wir haben einen Koffer gepackt oder auch zwei, ein Verkehrsmittel bestiegen und ließen uns an einen Ort bringen, an dem fremde Sprachen gesprochen wurden, wie Italienisch, Spanisch oder Kärntnerisch. Dort bekamen wir Sonnenbrand und manchmal Liebeskummer und oft Bauchweh vom Essen, wir lachten und stritten viel, lasen Bücher und fotografierten antike Steinhaufen. Die Großmutter des Autors dieser Zeilen wurde in Lindos zur Attraktion, weil sie auf der Suche nach Eseln zum Reiten jeden Griechen, den sie erwischte, fragte: „Where are the monkeys?“ Am Ende der Reise kamen wir nach Hause, duschten uns das Salz aus den Haaren und genossen das merkwürdige Gefühl, uns daheim fremd zu fühlen und Sand zwischen der Schmutzwäsche zu finden.

Die Autorin und Lebensberaterin Katrin Zita sieht das Reisen als Weg zum „Selbstcoaching“ bei Veränderungsprozessen. Da hat sie sicher recht. Man kann aber auch einfach einen Koffer packen oder auch zwei und ...

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