Die Hass-Poster

Birgit Braunrath

Birgit Braunrath

Es zeigt, dass öffentlich ausgelebter Menschenhass Folgen hat

von Birgit Braunrath

über Hass-Poster

An sich eh schon normal, in einer Gesellschaft, in der ständig irgendwer die Hosen runterlässt, um seinen blanken Hass zur Schau zu stellen: Eine Frau postet nach dem Brand vor dem Erstaufnahmelager Traiskirchen: "was? vor den Mauern. In den Gebäude wäre besser. schlecht gezielt." (Und zwar exakt in dieser besorgniserregenden Grammatik. – Kommen jetzt verpflichtende Deutschkurse für Inländer?) Der Vorfall hätte keine Schlagzeile provoziert, weil so etwas bereits Routine im täglichen Kampf mancher Österreicher ums nackte Überleben ist. Dann aber wurde der Arbeitgeber der Frau auf das Posting aufmerksam. Sie war als Führungskraft in einer Handelskette tätig. Das Dienstverhältnis wurde beendet. Ein Konzernsprecher: "Wir beschäftigen Menschen aus 30 Nationen. Fremdenfeindlichkeit hat da keinen Platz."

Ähnlich erging es zuletzt einem Kfz-Lehrling und einem Rot-Kreuz-Helfer. Auch ein ÖAMTC-Mitarbeiter brachte sich mit einem fremdenfeindlichen Posting in Schwierigkeiten. Das wird zwar keinen bekehren, aber es zeigt, dass öffentlich ausgelebter Menschenhass Folgen hat.

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