Blumentöpfe dürfen nicht mehr ohne den Hinweis verkauft werden, dass sie vom Fensterbrett fallen können.

von Andreas Schwarz

über Schockbilder und andere Warnungen

Seit diesem Mai, der nun bald endet, müssen auch bei uns Zigarettenpackungen mit Schockbildern versehen werden. Die sollen vermitteln, wie garstig Rauchen für die Gesundheit ist. Weil’s aber dauert, bis nur noch Tschick-Packerln wie aus der Pathologie im Handel sind, kann bis Herbst noch schockfrei geraucht werden.

Bis dahin gibt’s vielleicht weitere Verordnungen: Verpflichtende Fettleber-Bilder auf Weinflaschen zum Beispiel. Oder Fotos von verheerenden Verkehrsunfällen, die bei der Autoproduktion in jedes Armaturenbrett integriert werden, am besten über dem Tacho. Weil Skateboarden zu gebrochenen Gliedmaßen führen kann, wären statt peppiger Aufdrucke auf dem Brett Gipsabbildungen adäquat. Und Blumentöpfe dürfen nicht mehr ohne den Hinweis verkauft werden, dass sie vom Fensterbrett fallen können.

Wo aber bringt man den Warnhinweis an, dass die Diktatur aus bescheuerten Alltagsverboten und drolligen Das-Leben-ist-gefährlich-Warnungen das selbstständige Denken gefährden kann?

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