Isch mach disch Bussi mit Popo, Oida!

von Guido Tartarotti

über Götz von Berlichingen, sein Zitat und ihr Jubiläum.

Wir leben im Zeitalter der Jubiläen, wir nehmen Dinge immer nur dann wahr, wenn sie zehn, 50, 100, 250 Jahre vergangen sind. Insofern muss auch an folgendes, ein wenig anrüchiges Jubiläum erinnert werden: Das Götzzitat wird heuer 500 Jahre alt (der verehrte Kollege Georg Markus weiß noch mehr Interessantes darüber zu berichten). 1516 rief der historische Ritter Götz von Berlichingen einem Amtmann entgegen, er könne ihn „am A... lecken“ (andere Quellen sagen, er habe gerufen "er soldt mich hinden leckhenn"). Goethe machte das Zitat 250 Jahre später unsterblich, formulierte aber noch drastischer: „Im A...“.

In Deutschland ist das Götzzitat als „schwäbischer Gruß“ bekannt und dient laut einem Gerichtsurteil unter anderem dazu, „eine ins Stocken gerate Unterhaltung wieder in Fluss zu bringen“. Allen Schwaben und anderen Deutschen sei geraten, dies nicht in Österreich zu versuchen – das In-Fluss-Kommen der Unterhaltung könnte auch im AKH enden.

Heute würde sich Götz von Berlichingen sicher anders ausdrücken. Vermutlich würde er sagen: Isch mach disch Bussi mit Popo, Oida!

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