Blau vor Angst

Birgit Braunrath

Birgit Braunrath

Möge bitte alles so bleiben, wie es einmal war – damals, als alles gut war.

von Birgit Braunrath

über Angst als Wahlmotor

Im Vorfeld wurde die steirische Wahl als eine Art Urabstimmung über die rot-schwarze Verpartnerung verkauft. Am Ende zeigte sich, dass die "Reformpartnerschaft" kaum wahlentscheidend war. Motivforscher erhoben einen viel stärkeren Wahlmotor: die Angst.

Angst vor Arbeitslosigkeit. Angst vor Zuwanderung. Angst vor der Teuerungsrate. Oder umgekehrt formuliert: Möge bitte alles so bleiben, wie es einmal war – damals, als alles gut war.

Die Welt, in der wir leben, spricht dagegen. Der Arbeitsmarkt wird sich – egal unter welcher Regierung – in nächster Zeit nicht entspannen. Flüchtlinge werden – egal unter welcher Regierung – Zuflucht suchen. Und der Lebensstandard wird – egal unter welcher Regierung – eher sinken als steigen.

Das sind Tatsachen, die auch weit über Österreich hinaus beobachtbar sind. Eine Partei zu wählen, die verspricht, all diese Tatsachen umzukehren, lindert kurzfristig die Angst und das Ohnmachtsgefühl. Führt aber nur zu Polarisierung, während sich die Welt um uns herum weiter verändern wird. Ob wir dagegenstimmen oder nicht.

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