Ano Nym geht in Pension

Guido Tartarotti

Guido Tartarotti

Angenommen, die Außerirdischen landen auf der Erde und glauben, wir sind wirklich so ...

von Guido Tartarotti

Über schräge Typen im Werbefernsehen.

Eine Ära geht zu Ende: Nach 27 Jahren schickt die Firma Merkur ihre Werbefigur Ano Nym in Pension. Der Qualitäts-Sheriff sei nicht mehr zeitgemäß, heißt es.

1987, als Ano Nym seinen Dienst antrat, war Ronald Reagan Präsident der USA. Thomas Gottschalk moderierte sein erstes „Wetten, dass ..?“ und trug silberne Stiefel. Nummer eins der Jahres-Hitparade war Reinhold Bilgeri. Im Kino dominierte „Crocodile Dundee“. Man sieht: Überall echte Männer mit einem Hang zum Cowboyhaften. Da passte der schattenhafte Ano Nym gut dazu.

Heute geht es im Werbefernsehen weniger streng zu, denn es dominieren die lustigen, schrägen Typen: Der Hausverstand, der „Bauchi“ vom FC Wohlenegg, der offenbar an akuter Käseüberdosis laborierende Schärdinand, das sprechende „Schweinderl“ – und natürlich die zu fröhlicher Verhaltensoriginalität tendierende Familie Putz. Angenommen, die Außerirdischen landen auf der Erde, sehen zufällig Werbung und glauben, wir sind wirklich so. Die würden sich ziemlich wundern.

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