Einen nicht mehr sinnvollen Weg stur weitergehen.

von Guido Tartarotti

über Bodenampeln, die Regierung und die Schwerkraft.

In Deutschland testet man jetzt Bodenampeln. Sie sollen Smartphonedauerbewischer daran hindern, in den Straßenverkehr zu rennen. Weit sind wir nicht mehr entfernt von Warnschildern wie „Achtung, Schwerkraft“. Die Bevormundungsgesellschaft trainiert ihren Bürgern erfolgreich das eigenständige Denken ab und muss jetzt sukzessive die Dosis steigern, um zu verhindern, dass die ganze Menschheit in dem schrecklichen Spalt zwischen Waggontür und Bahnsteigkante verschwindet.

Anderes Thema. SPÖ- und ÖVP-Funktionäre beschweren sich, die Medien hätten eine an sich hervorragende Regierungspolitik schlecht gemacht und so die Wähler in die Blauwahl getrieben. Das erinnert an die Realitätsverweigerung eines Kindes, das glaubt, Unerfreuliches geht weg, wenn man die Augen schließt, sich die Ohren zuhält und laut „Lalala“ ruft.

In „Anleitung zum Unglücklichsein“ beschreibt der Psychologe Paul Watzlawick eine sichere Methode, ins Verderben zu laufen: Einen nicht mehr sinnvollen Weg stur weitergehen. Eine beliebte Methode.

Guido Tartarottis neues Kabarettprogramm "Selbstbetrug für Fortgeschrittene" hat am 2. September im Niedermair in Wien Premiere.

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