Sonntags im Billa

Julia Pfligl

Es war schrecklich. Jedes Mal.

von Julia Pfligl

über Feiertage im Billa

Am gestrigen freien Montag wurde ein Foto durch die sozialen Medien gereicht: der (an Feiertagen geöffnete) Billa am Praterstern, davor unzählige Menschen, die auf den Einlass warteten, um Milch, Klopapier und ja, vermutlich auch Bier zu kaufen. Zugegeben, früher hätte ich ob solcher Bilder die Nase gerümpft. Können sich die ihre Woche nicht einteilen? Dazu sollte man eines wissen: Auf dem Land sind geöffnete Supermärkte an Sonn- und Feiertagen nicht existent. Das Höchste der Gefühle ist ein Tankstellenshop – aber Mamas Kühlschrank ist in der Regel eh immer voll.

Natürlich dauerte es nicht lange, bis ich mich selber ins sonntägliche Einkaufsgetümmel warf (puh, gar nicht so einfach, sich die Woche einzuteilen). Es war schrecklich. Jedes Mal. Das mag, abgesehen von den Menschenmassen, daran liegen, dass das eine oder andere Mal etwas Restalkohol im Spiel (= Blut) war. Wie an jenem Nationalfeiertag zu Uni-Zeiten: Endlich hatte ich mich, schwitzend und mit rasendem Herzen, zur Kassa durchgekämpft, um meine Pizza-Zutaten (gut bei Kater!) zu bezahlen, zückte erleichtert die Bankomatkarte, als das Display anzeigte: Limit überschritten! Die Schlange hinter mir reichte bis zur Feinkost – ich kapitulierte und zog ohne Pizza von dannen. Seitdem kocht am Feiertag der Lieferservice. Oder die Mama.

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