Vorbilder am „schdrom“

Uwe Mauch

Uwe Mauch

Und dann legt man sich doch nicht nieder. Sondern legt die Platte von Ernst Molden auf.

von Mag. Uwe Mauch

über seinen Morgenblues

Es gibt Tage, da möchte man sich nach dem Anhören des Ö1-Morgenjournals wieder ins Bett legen und nimmer aufstehen. Brexit, Flüchtlingsdramen, Finanzkrise, Arbeitslosenzahlen, Rechtsruck – eine schlechte Nachricht reiht sich an die nächste. Selbst die Kultur-Berichte am Ende bleiben von der großen Aufgeregtheit nicht verschont.

Und dann legt man sich doch nicht nieder. Sondern legt die Platte von Ernst Molden auf, Moldens Hommage an die Donau, die er sanft schdrom nennt; man hört zwischendurch die Knöpferlharmonika vom Soyka-Walther und das Zitherspiel vom Stirner-Karl und freut sich über Sätze wie jenen: owa wea waass, en hundad joa kummd ana dahea, wos an wös vaschded.

Wer weiß, vielleicht kommt in hundert Jahren tatsächlich einer vorbei, der versteht, was die Donaufische einander erzählen.

Im Moment ist was anderes wichtig, was man auch hören kann: Dass die am schdrom nicht nur zusammen musizieren, sondern auch zusammenhalten. Da drängt sich keiner in den Vordergrund. Auch ihr Bekanntester, der Resetarits-Willi, fügt sich ein. Und wenn einer/eine unterzugehen droht, strecken die anderen helfend den Arm aus. Und wenn einer/eine obenauf ist, freuen sich die anderen. Yes! So könnte es gelingen, die Nachrichtenlage bis zum Ende des Tages zu verbessern.

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