Single in the City

Julia Pfligl

Die konventionellen Kennenlern-Wege scheinen nicht mehr auszureichen.

von Julia Pfligl

über Singles in Wien

Sechs Staffeln lang beschäftigten sich Carrie Bradshaw und ihre Gefährtinnen mit der Frage, wo man in der City zu Sex und infolgedessen zu lebenslanger Liebe kommt. In der Bar? Beim Sport? Im Stiegenhaus? (Wir erinnern uns an Mirandas schönen Nachbarn, mit dem sie mehrere Folgen lang liiert war, bis sie zu ihrem Ex Steve zurückkehrte – den sie in einer Bar getroffen hatte.)

Auch Carrie hat ihren Mister Right (bzw. Big) am Ende gefunden (ebenfalls in einer Bar). Mittlerweile sollte sich aber herumgesprochen haben, dass sich das echte Leben nur ungern an Hollywood-Drehbücher hält. Ein Drittel der Wiener lebt – zum Teil natürlich gewollt – alleine, Tendenz steigend. Die konventionellen Kennenlern-Wege scheinen nicht mehr auszureichen, um die Single-Städter an den Mann bzw. die Frau zu bringen. Was findige Event-Gurus auf abenteuerliche Ideen bringt: Neben Single-Wandern, Single-Kochen oder Single-Tanzen bietet eine Agentur jetzt auch "Room Escape Dates" für Alleinstehende an. Zehn einander Unbekannte sollen sich verlieben, während sie unter Zeitdruck Rätsel lösen und versuchen, aus einem finsteren Raum zu entkommen. Als Klaustrophobikerin fällt mir dazu nur eines ein: Vielleicht ist das mit dem Stiegenhaus doch keine so schlechte Idee.

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