50 Jahre „gastarbajter“

Uwe Mauch

Uwe Mauch

Gerufen wurden Arbeitskräfte, doch es kamen Menschen, die schnell erkannten, dass sie gutes Geld verdienen können.

von Mag. Uwe Mauch

über die "gastarbajter"

Die Wiener U-Bahn, die UNO-City, die Südosttangente und viele andere Bauten, die zur Modernisierung Wiens beitragen. Ohne ihre Hilfe wären sie nie eröffnet worden. Und auf der anderen Seite, im Süden („jugo“), in den Republiken des ehemaligen Jugoslawien, würde heute so manches Haus nicht stehen bzw. nicht abgedeckt sein.

Das Volkskundemuseum in der Laudongasse widmet aus gegebenem Anlass den „Gastarbeitern“ eine Ausstellung: vor 50 Jahren wurde ein historisches Abkommen zwischen dem damaligen Tito-Jugoslawien und der Republik Österreich abgeschlossen, um Menschen aus Slowenien, Serbien, Kroatien, Bosnien, Mazedonien und Montenegro unbürokratisch auf die Baustellen der Alpenrepublik zu lotsen.

Gerufen wurden Arbeitskräfte, doch es kamen Menschen, die schnell erkannten, dass sie außerhalb des Realsozialismus mit harter Arbeit gutes Geld verdienen können. Die Älteren bezeichnen sich heute noch als „ gastarbajter“, obwohl sie hier länger gearbeitet und gelebt haben als in ihrer ersten Heimat.

„Unter fremdem Himmel“ lautet der Titel der Ausstellung, die am 1. September eröffnet wird. Sie gibt auch Hoffnung. Denn sie ist ein weiterer Beleg dafür, dass fremde Menschen in Wien auch eine Bereicherung sein können.

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