Aussichtsreiches Geschäft

Anna-Maria Bauer

Anna-Maria Bauer

Also, Wiens Häuslbauer, da geht noch was.

von Anna-Maria Bauer

über Pinkeln-mit-Panoramablick

Nicht schlecht, dachte ich, als ich im 57. Stock des DC Towers die Tür zum Toilettenvorraum öffnete und von einer Fensterfront empfangen wurde, die vom Boden bis zur Decke reichte und einen Panoramablick über Wien offenbarte. Mein erster Reflex – gemäß dem Motto Wer’s-nicht-fotografiert-war-nicht-dabei: der Griff zum Smartphone. Bei der allabendlichen Herumscroll-und-Google-Einheit vor dem Einschlafen musste ich dann aber erkennen, dass mein Klo-Schnappschuss gar nicht so beeindruckend war.

Denn es gibt Orte, an denen man nicht nur vom Waschraum, sondern von der Klokabine selbst ins Freie sehen kann. Unter dem Hashtag #loowithaview posten Menschen derzeit ihre spektakulärsten Pinkeln-mit-Panoramablick-Erlebnisse. (Lonely Planet hat sogar schon einen Bildband dazu herausgegeben.)

So findet man etwa Fotos von einem WC mit Sicht auf den Mount Everest; das Klo vom Glastonbury-Festival mit One-Way-Mirror, so dass man beim Pinkeln hinaus-, die wartende Schlange vor dem Klo aber nicht hineinsehen konnte oder auch eine Toilette, die sich in einem Aquarium befindet. Und wussten Sie schon von Toilet Island in der Karibik? Dort gibt es außer dem stillen Örtchen nur ein paar Bänke, Strand und Palmen.

Also, Wiens Häuslbauer, da geht noch was.

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