Neidgesellschaft

Gert Korentschnig

Gert Korentschnig

Gemeinsam für mehr Mittel kämpfen, statt einander die Augen auszukratzen.

von Gert Korentschnig

über die Kulturpolitik.

Nun ist die Wahl also geschlagen, und irgendwann wird man zu rätseln beginnen, wer in einer künftigen Regierung das Kulturressort leitet (falls es zu einem Wechsel kommt).

Viel wichtiger als Namen ist aber die inhaltliche Ausrichtung: Welchen Stellenwert hat die Kultur in Zukunft? Welche Subventionsmittel stehen zur Verfügung? Und: Versteht man endlich, dass sich Kulturförderung auch deshalb immer rechnet, weil das Reiseziel Österreich (neben landschaftlicher Attraktivität) vor allem mit Kunst in Verbindung gebracht wird?

Im Wahlkampf spielte Kultur kaum eine Rolle, was insofern gut ist, als es mit der Thematisierung provokanter Künstler auf Plakaten übelste Erfahrungen gibt. Dass es jedoch kaum klare Bekenntnisse dazu gab, ist ebenso traurig wie die Vernachlässigung des Bildungsbereiches, was auch Erhard Busek zuletzt im KURIER monierte.

Wenn man von der Opposition doch etwas über Kulturförderung hörte, war das ernüchternd. Die einen plädierten für eine Verlagerung der Mittel durch Kürzung im Hochkulturbereich. Die anderen wollten den angeblich "erfolglosen österreichischen Film" (der international übrigens immens erfolgreich ist) nicht mehr fördern.

Selbst in der Kulturszene ist man mittlerweile so weit, dass man offen über Neid gegenüber höher dotierten Institutionen spricht. Dabei kann es nur eine Lösung geben: Gemeinsam für mehr Mittel kämpfen, statt einander die Augen auszukratzen.

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