Sie ist die richtige Frau zur richtigen Zeit am richtigen Ort.

von Gert Korentschnig

über die Verlängerung von Bergmann als Burgtheater-Direktorin

Es gibt Lösungen, die vielleicht spektakulärer gewesen wären: Große Namen, radikale Regisseure, klare Zeichen für einen Neustart, nichts bleibt so, wie es war.

Das Spektakuläre ist aber nicht automatisch immer das Richtige. Dafür, für letzteres nämlich, hat sich nun Kulturminister Josef Ostermayer entschieden. Er macht die interimistische Direktorin des Burgtheaters, Karin Bergmann, auch zur offiziellen.

Richtig ist das aus mehreren Gründen:

Bergmann kennt das Haus und all seine Probleme.

Bergmann ist in die finanzielle Sanierung voll involviert.

Bergmann hat die denkbar größte Rückendeckung im Ensemble.

Und Bergmann hat schon mit ihrem ersten Spielplan bewiesen, dass sie vermag, das Burgtheater auch künstlerisch attraktiv aufzustellen.

In schwierigen Zeiten wie diesen hätte jede andere Wahl vermutlich mehr Probleme geschaffen als gelöst.

Karin Bergmann sollte es gelingen, das Burgtheater auch in der Öffentlichkeit wieder dorthin zu bringen, wo es stehen muss: an die Spitze.

Ein komplettes Reset kann es dann in einigen Jahren geben, wenn andere Theatermacher wieder frei sind und die ökonomischen Verhältnisse an der Burg geklärt.

Was nicht bedeuten soll, dass Bergmann nach wie vor eine Übergangslösung ist: Sie ist die richtige Frau zur richtigen Zeit am richtigen Ort.

Irgendwann wird ja dann hoffentlich die Erregung wieder auf der Bühne stattfinden und nicht in Gerichtssälen.

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