Neun Dinge, die wir nicht schenken

Doris Knecht

Doris Knecht

Gestern zum ersten Mal "Last Christmas" im Radio gehört. Hiermit erklären wir Weihnachten für eröffnet

von Doris Knecht

über Weihnachten

Gestern zum ersten Mal "Last Christmas" im Radio gehört. 13. November: hiermit erklären wir Weihnachten für eröffnet.

Natürlich hat es längst anfangen. In der Innenstadt hängen schon die Weihnachtsbeleuchtungen über den Fußgängerzonen, wenngleich noch unerleuchtet. In den Supermärkten: sowieso, Weihnachtsbäckerei, Deko, alles. Es werden längst die besten Weihnachtsmenüs publiziert, seit Wochen treffen Mails mit Weihnachtsgeschenktipps für hübsche, wenngleich weitgehend unnötige Dinge ein. Danke!

Weil: Okay! Ist wunderbar. Alles. Der heurige X-Mas-Mood-Modus: Gelassenheit, Gleichmut, Begeisterung, Euphorie. Man ist auch dieses Jahr wild entschlossen, Weihnachten ganz großartig zu finden und das Maximum an Freude aus diesem herrlichen Feste, dieser ganzen schönen, glitzernden Jahreszeit zu generieren.

Zu den Dingen, die einem in dieser Saison das Herz erwärmen, gehört auch die Liste all jener Dinge, die man glücklicherweise nicht schenken muss und nicht schenken wird und die wir im Laufe der Vorweihnachtszeit – hoffentlich gemeinsam – noch erheblich ergänzen werden.

Den Anfang der Dinge, die ich heuer nicht schenken werde, machen: ein Selfie-Spiegel, der einen automatisch fotografiert und das Foto an Twitter, Instagram oder Facebook schickt. (Um Gottes Willen.) Socken für 425 Pfund (umgerechnet: 540 Euro. Doch, gibt’s. Hab’ ich im Guardian gelesen. Sollen ganz angenehm zu tragen sein.) Weiters: ein Taschentuch-Halter in Form eines Polyester-Osterinsel-Moais. Edle, wiederverwendbare Strohhalme aus Glas (mit, wie ich meine, enormem Innen-Schimmel-Potenzial). High-Heels-förmige-Computer-Lautsprecher. Getränke-Umrührer mit Tierköpfen. Ein Zigarettenanzünder fürs iPhone. Eine selbst umrührende Kaffeetasse. Und, ach ja, ein iPod, der nur "Last Christmas" spielt. Obwohl "Last Christmas" ein wirklich schönes Lied ist. War. Wäre … Dafür, dass man es ein Alzerl zu oft gehört hat, kann es ja nichts.

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