Mit Anteilnahme und Respekt

Das Picknick war ein großer, herzerwärmender Erfolg,
Doris Knecht

Doris Knecht

Das Picknick war ein großer, herzerwärmender Erfolg,

von Doris Knecht

über das Picknick der Begegnungen

Die Aktion meiner KURIER-Kollegin Laila Daneshmandi hat mich unheimlich beeindruckt: Sie konnte nicht mehr länger einfach nur mitansehen, was Flüchtlinge, die es nach Österreich geschafft haben, erlebten und erleben. Sie wollte selber etwas tun und organisierte innerhalb von zwei Tagen ein Picknick (mehr dazu). Und stieß damit auf offene Herzen bei unzähligen Menschen, denen es ebenso ging: Das Picknick war ein großer, herzerwärmender Erfolg, nach dem sich viele Menschen weniger verloren fühlten.

Läse man nur Postings und Wahlergebnisse, müsste man zu dem Eindruck gelangen, ganz Österreich sei gegen Asylwerber. Aber so ist es nicht. Es gibt zahllose Menschen und immer mehr Gruppen und Ortschaften, die nicht so denken. „So“– durchaus auch im Sinne von „falsch“, wie der orf.at-Kollege Simon Hadler recherchierte. In seinem viel-geteilten Beitrag überprüfte er den Wahrheitsgehalt der aktuell beliebtesten Internet-Asyl-Memes, im Netz geteilte Fotos mit angeblichen Fakten über Flüchtlinge. Und fand heraus: Mythen, Halb- und Unwahrheiten.

So gesehen wundert es nicht, dass das KURIER-Forum unter Daneshmandis Picknick-Nachbericht wegen menschenverachtender Äußerungen geschlossen werden musste. Traurig ist es trotzdem. Umso dankbarer ist man für Gruppen wie „Klosterneuburg hilft“, für Orte wie Alberschwende in Vorarlberg und Eichgraben in Niederösterreich, für Institutionen wie das Freunde-Schützen-Haus, fluechtlinge-willkommen.at oder Magdas Hotel: die Flüchtlingen mit Anteilnahme und Respekt begegnen, nicht mit diesem bodenlosen und deshalb so beängstigenden Hass, gegen den scheinbar auch mit Information und Aufklärung nicht anzukommen ist.

Auch deshalb ist die KURIER-Aktion so fabelhaft, im Rahmen derer unter all den Orten, an denen es mit Flüchtlingen ein gutes Miteinander gibt, „Österreichs Integrationsgemeinde 2015“ gesucht wird. Weil es so viel freudvoller ist, das Gemeinsame zu suchen, statt das Trennende, zu helfen, statt zu hassen.

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