"Temporäre Übergangslösung"

Es ist schon ein paar Tage her, dass ich hier über die Raucher-Schaukästen am Flughafen Wien geschrieben habe und die Frage stellte, ob es einem Unternehmen zusteht, seine rauchenden Kunden und Kundinnen zu verurteilen, indem es sie in Raucher-Schaukästen mitten in der Halle vorführt. Höchste Zeit, hier ein paar der zahlreichen Leserreaktionen nachzutragen.

Leser Peter B. schreibt, er sei "so was von dankbar, dass Sie sich dieses Zustands angenommen haben." Leser Oliver H. möchte zudem darauf hinweisen, dass die gläsernen Schaukästen mit "münzgroßen Löchern versehen sind, so dass der Rauch fast ungehindert in die Flughafenhalle entweichen kann, anstatt abgesaugt zu werden. Viele Raucher blasen aus Trotz und mit voller Absicht den Rauch durch diese Öffnungen – wohl auch, um sich für diese Diskriminierung zu rächen." "Sie haben den Nagel auf den Kopf getroffen", schreibt Leser Rudolf T., der den Flughafen Warschau als positives Gegenbeispiel anführt. Leserin Susanne M. habe sich als Raucherin über den Text gefreut, und sie wisse "dass es auf anderen Flughäfen auch anders geht: weniger unmenschlich und weniger erniedrigend."

Das soll bald auch in Wien so sein: Peter Kleemann, Pressesprecher der Flughafen AG, reagierte auf die Kolumne. "Die im Artikel beschriebene Raucher-Kabine ist nur eine temporäre Übergangslösung, die nach Inbetriebnahme eines neuen Raucher-Bereichs, der gerade eingerichtet und demnächst in Betrieb gehen wird, wieder entfernt werden wird", schreibt er. Im Zuge der Neugestaltung des Pier West mit den C-Gates, werde dort auch "ein eigener (und nicht exponierter) Raucher-Bereich geschaffen." Die Arbeiten seien "nahezu abgeschlossen", in Kürze seien die neuen Einrichtungen für die Passagiere verfügbar. Die inkriminierte Kabine solle "nur ein Angebot an Passagiere sein, während der Umbauphase bis zur Fertigstellung des neuen Raucher-Bereichs nicht auf ihr Bedürfnis verzichten zu müssen". Gut. Hoffen wir, dass er bald fertig ist.