Wie ein Überraschungsei

Doris Knecht

Doris Knecht

Ein Ort wie ein Überraschungsei, weil er so viele schöne Aspekte des Lebens in einem Raum vereint

von Doris Knecht

über das "Phil" in Wien

Nicht rauchen darf man übrigens auch im Phil, schon lang. Das Phil wird gerade zehn, der Geburtstag wird am Samstag in der Philiale im Gartenbau groß gefeiert. Muss man auch, denn das Phil ist großartig. Sie kennen das Ecklokal in der Wiener Gumpendorfer Straße, vis-à-vis vom Café Sperl? Eh.

Das Phil: ein Ort wie ein Überraschungsei, weil er so viele schöne Aspekte des Lebens in einem Raum vereint: essen, trinken, sich mit Freunden unterhalten, Bücher lesen oder vorgelesen bekommen, Musik aus dem Kastl oder live hören. Das Phil ist Buchhandlung, Bar, Konzert- und Lesebühne und Vintage-Einrichtungshaus in einem – die Sessel, auf denen man dort sitzt, kann man ebenso wie die Tische und Lampen kaufen. Das macht es zu einem einzigartigen Ort. Auch die Autorin hat dort viele Lesungen gehört, Konzerte gesehen ( Scott Matthew!), Bücher, Serien-DVDs und drei Sessel gekauft, gelesen, aufgelegt, und, ach ja, einmal spätnachts im Keller Tischtennis gespielt, mit Christian Schädel, dem Wirt und Gründer des Phil.

Dem kam die Idee zum Phil während eines Thailand-Aufenthalts, und dann beschloss der damals 27-Jährige, es einfach zu tun. Und zwar ohne wirkliche Vorkenntnisse, außer eines für ein Unternehmen wie das Seine eher nicht so notwendigen Publizistik-Studiums. Was er dagegen hatte: unglaublich viel Liebe für den Ort, den er fand, die Gäste, die Bücher und vor allem die Musik. Das spürt man. Fünf Jahre wollte er durchhalten, jetzt sind es zehn, und der Laden brummt, unter anderem deshalb, weil der Wirt selbst noch immer mit ungebrochenem Engagement in seinem Lokal steht, Bücher und Musik empfiehlt, Autorinnen und Musiker einlädt.

Und nun auch ein Label, Audiophil, und einen Verlag, Bibliophil, gründete, um Buch und CD zum zehnjährigen Jubiläum zu veröffentlichen (u. a. mit Beiträgen von Attwenger, Tanz, Baby, Stefanie Sargnagel und Tex Rubinowitz.)

Es sollte noch viel mehr Phils geben in dieser Stadt: Alles Gute!

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