Darauf kann Wien rundum stolz sein

Das hat jetzt ein bissl – oder besser: ein paar Jahre – gedauert, aber: Am Freitag wurde, inkl. kleiner Panne, der letzte Stein der neuen Mariahilfer Straße verlegt, am Samstag wird gefeiert. Und nach der neuerlichen Lektüre der ziemlich vielen Kolumnen, die ich im Laufe dieser Jahre zur Mahü geschrieben habe, erlaube ich mir die Bemerkung: Wie angenehm, wenn man einmal so erfreulich richtig lag.

Die neue Mariahilfer Straße funktioniert. Es gibt zwar noch Geschäftsleute, die, das ist bedauerlich, mit Umsatzeinbußen kämpfen, aber es herrscht auch die Hoffnung vor, dass sich das nun, wo die Straße keine Baustelle mehr ist, wieder einpendelt.

Viele andere Befürchtungen sind nicht eingetreten. Etwa, die neue Mahü werde ein Spielplatz für Rad-Rowdys: bisher gab es kaum Beschwerden. Oder, die Fußgängerzone werde nur auf den ehemaligen Gehsteig-Seiten genutzt: Seit die Gehsteige, die immer zu benutzen jedem Kind eingeschärft wird, nicht mehr da sind, wird die Straße auf ganzer Breite von dem Spazierern, Flanieren und Konsumenten begangen. Von denen wiederum die wenigsten noch der Meinung sind, dass es vorher, im immerwährenden Stau, besser war.

Das alles hat auch damit zu tun, dass das Projekt gut, lange und sorgfältig vorbereitet wurde. Dass es eine Testphase und daran anschließend eine Anrainer-Befragung gab, deren Ergebnisse auch umgesetzt wurden. Dass bei der Planung Kompromisse zugelassen und gemacht wurden: Da, wo sie gewünscht, notwendig und sinnvoll waren (etwa bei den Querungen). Dass die Wünsche und Sorgen der Anrainer und Unternehmer ernst genommen wurden. Und dass man das fertig kommunizierte Projekt dann entschlossen umsetzte, und zwar unter Einhaltung der Budget-Vorgabe.

Die neue Mariahilfer Straße ist eine Erfolgsgeschichte, auf die Wien stolz sein kann. Schön auch, dass die meisten der ehemaligen Skeptiker jetzt die Größe haben zu sagen: Das Projekt ist entgegen allen Einwänden und Befürchtungen gelungen.

Und nun lasst uns feiern.