14 sollten es sein. Oder 21. Oder 35.

Doris Knecht

Doris Knecht

Eigene Paradeiser schmecken wirklich ganz anders als alles, was man im Supermarkt bekommt.

von Doris Knecht

die Paradeiser-Aufzucht

Vielleicht gelingt diesem Sommer allmählich doch noch so etwas wie ein Sommerloch: eine Ereignis-Müdigkeit, die es Kolumnistinnen erlaubt, ihre Kasterln ohne schlechtes Gewissen mit Pokémon- und Paradeiser-Geschichten zu füllen. Leider gibt es auch heuer, Sie ahnen es bereits, ein Problem mit den Paradeisern. Aber nicht, was Sie denken: denn meine sieben Paradeiserpflanzen wachsen wunderbar und tragen reichlich Früchte in den verschiedensten Stadien der Errötung. Das Problem ist? Dass es, wo man doch endlich alles so gut hingekriegt hat, nicht 14 Pflanzen sind. Oder 21. Oder 35.

So wie drüben beim Paradeiser-Nachbarn, der, zusätzlich zu den zwölf Töpfen an der Südwand seines Hauses, in einem superschiachen Folientunnel etwa 40 superschöne, reich und bunt tragende Paradeiser-Pflanzen beherbergt. Im Unterschied zu den vier roten Fleischtomaten und den zehn reifen Cocktailingern, die meinereine heuer abzupfte, hat dieser Mann bereits viele Kilo Paradeiser in allen Farben der Reife geerntet, die er unverschämt herzeigt, auf Facebook und IRL (in real life).

Was man über die raren meinigen und die zahlreichen seinigen allerdings gleichermaßen sagen kann: Eigene sonnenreife Paradeiser schmecken wirklich ganz anders als alles, was man im Supermarkt bekommt. Für diese Tomaten braucht man teilweise nicht einmal Salz, weil man ihre intensiven Aromen und ihre Sonnensüße damit nur überdecken würde.

Ein Trick, wie man Supermarkt-Tomaten ein bisschen süßer bekommt: Man legt sie ein paar Stunden oder Tage auf dem Fensterbrett in die Sonne. Kalte Tomaten aus dem Kühlschrank legt man ein paar Minuten in warmes Wasser, wenn’s schnell gehen muss: Weil man zum Beispiel dringend sofort eine Caprese braucht, das vielleicht beste Sommeressen der Welt. Nur eine Sache ist eventuell noch besser: Der Sud aus Olivenöl und Saft der Tomaten, aromatisiert mit Basilikum, der sich im Teller sammelt, aufgetunkt mit frischem Weißbrot… paradeisisch.

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