Von Königen & Gabaliers-Delikten

Dieter Chmelar

Dieter Chmelar

Mit Motorengeheul, Dumpfgummi-Abriebgeruch und Reporter-Ölspuren.

von Dieter Chmelar

über die Formel 1

Die ganze Welt blickt nach Brasilien. Die ganze Welt? Nein: Tu felix Austria, drück auf die Tube! Spielberg (ein Ortsname, der schon verdächtig nach "jedes" Buben Traum klingt: ein Berg an Spielsachen), lockte Tosende & Abertosende zu einem Sommer wie damals. Mit Motorengeheul, Dumpfgummi-Abriebgeruch und Reporter-Ölspuren.

Man rätselte, ob neben Brezen, Bratwurst & Brotzeit auch Dosenschießen als Lustbarkeit angeboten wurde – oder ob dies Red Bull aus gewohnt feierlicher Pietät sich selbst gegenüber unterband.

Sommer cum lauda, gewissermaßen. G’spaßig, wie der RTL-Spezialmoderator Florian König, quasi die Nr. 1 der leeren Formel, sich zu Niki Lauda ins Legenden-Cockpit kuschelte und allen Ernstes fragte: "Hast du mal ein Ohr für mich?"

Apropos allen "Ernstes" – Ernst Hausleitner, der Brüller nach Prüller im ORF, wurde von Lauda spontan als "Herr Schönleitner" erkannt. Bei Lauda darf man taxfrei davon ausgehen: kein Flirtversuch.

Der Er-Volkssänger Andreas Gabalier hielt sich bei der Bundeshymne "strikt an den Originaltext" – also, Gott bewahre!, ohne Töchter –, weshalb die Vermutung naheliegt, nur sein pathetischer Gesangsstil hätte zum höher denn je aufragenden Schopf (Frisur oder Wettschuld?) beigetragen. Ach, mögen manche abwiegeln: Lauda Gabaliers-Delikte ... Nun, so wiegle ich halt auf! Beim Rücktritt Juan Carlos’ vernahm ich im ORF: "Die Mitglieder des Königshauses wurden verkleinert."

Das täte hiesigen Herrschern auf all ihren verliehenen Flügeln verdammt gut.

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