Der Pfeil tickt: Endstation Kitzbühel

Dieter Chmelar

Dieter Chmelar

... die Endstation „Geschwollener Hahnenkamm“ und das Gut Aiderbichl für Mit-dem-Geld-Abfahrer.

von Dieter Chmelar

über Kitzbühel als Traiskirchen für Millionäre

„Deine Sorgen möchert i ham – und in Stronach sei’ Geld“, so mahnte mich jüngst ein Bekannter zu größerer Gelassenheit in der Betrachtung von Tagesaktualitäten aller Art. Sein Nachsatz freilich zerstörte jeden Ansatz von Vorsatz: „Obwohl – umgekehrt wär’s in Wahrheit no vü schlimmer ...“ Danke! So erfuhren wir von Ex-Lobbyist Peter Hochegger (im Österreich-Interview) Explosives: „Ich habe mehrere Bomben im Köcher.“ Na, bum! Der Pfeil tickt also. In der Presse wiederum darf die Unschuldsvermutung vom Lande, Karl-Heinz Grasser, auf die Frage „Seit Ihrem Ausstieg aus der Politik sind Sie Unternehmer. Womit beschäftigen Sie sich konkret?“ seine Wunden und unser Wundern lecken: „In Österreich de facto nichts mehr. Der wirtschaftliche Schaden ist existenzbedrohend.“ Die unmittelbar darauf folgende Passage gibt dem Dreck aber erst a Watsch’n: „Wo ist derzeit Ihr Lebensmittelpunkt?“ – „In Kitzbühel.“ Was lernen wir daraus? Kitzbühel ist das Traiskirchen für Millionärinnen-Gatten, die Endstation „Geschwollener Hahnenkamm“ und das Gut Aiderbichl für Mit-dem-Geld-Abfahrer. Ich glaub’, mich streift die Föhnwelle! P. S.: Sollte sich irgendwer durch meine Zeilen angegriffen fühlen und ihm vor Kränkung gar die Frisur platzen, dann ist das durchaus im Sinne des Steuerzahlers. Als Trost möge ihm die kluge Erkenntnis des österreichischen Lehrers & Aphoristikers Ernst Ferstl dienen: „Aufgeblasene Menschen leben ständig in Angst vor spitzen Bemerkungen.“

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