Bitte demnächst um Filme über tropfende Tiefkühlfächer, die Großen Seen und den Pazifik.

von Guido Tartarotti

über Wasser im Fernsehen und sich dehnende Zeit.

Täuscht der Eindruck, oder sind „Sport“ und „ Seitenblicke“ derzeit länger als sonst? Ohne mit der Stoppuhr nachgemessen zu haben: Dieses typisch Gehetzte, dieses „Rasch, rasch, weiter zum nächsten Beitrag, der Bus wartet nicht“ fehlt, diese merkwürdige Eile, die etwa den „Seitenblicken“ immer die atemlose Anmutung einer Medikamentenwerbung verliehen hat („überwirkungundmöglicheunerwünschtewirkungen-informierengebrauchsinformationarztoderapotheker“).

Vermutlich gibt es, sommerbedingt, weniger Werbung, daher bleibt zwischen Wetter und Hauptabend mehr redaktionelle Sendezeit. Das tut den Sendungen gut – man wird zumindest beim Zuschauen nicht mehr kurzatmig vor lauter Hetzerei. Sehr erfreulich bei der Hitze.

Damit sind wir bei der Bodensee-Doku in „Universum“: Gibt es bei 35 Grad abendlicher Außentemperatur etwas Schöneres als große, kühle Wasserflächen im Fernsehen? Bitte demnächst um Filme über tropfende Tiefkühlfächer, die Großen Seen und den Pazifik.

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