Wir loben uns da den stoischen Christian Wehrschütz, dem solche Dummheiten wohl nie einfallen würden

von Philipp Wilhelmer

Über Kriegsberichterstattung

Die letzte Bastion des lässigen, weltläufigen Journalismus ist die des (Kriegs-)Korrespondenten. Harte Frauen und Männer, die sich für ihre Zeitungen, Blogs und Fernsehstationen direkt ins Epizentrum des Schreckens begeben, sind derzeit wieder hoch im Kurs. Wir wissen von der Börse: Wo die Kurse steigen, fallen die Hemmschwellen. Den unwürdigsten Beweis lieferte Sky News-Mann Colin Brazier, der sich am Sonntag dabei filmen ließ, wie er vor laufender Kamera im Gepäck eines Toten vom Flug MH 17 wühlte. Das Resultat war verdientermaßen ein Orkan der Empörung.

Wir ORF-Kunden loben uns da den stoischen Christian Wehrschütz, dem solche Dummheiten wohl nie einfallen würden. Und auch wenn der "Zeit im Bild" peinliche Insert-Fehler passieren wie jener, wo Separatistenführer Aleksandr Borodaj als "Regierungschef" einer "Volksrepublik Ostukraine" ausgegeben wird, so darf man doch beruhigt feststellen: Unsere Reporter stolpern weder über Fakten noch anderer Menschen Würde.

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