Weltstar Zubin Mehta wirkte im Orchestergraben bald wie ein Dirigent, der den Einsatz nach der Shampoo-Werbung nicht verpassen darf.

von Philipp Wilhelmer

über ServusTV und die "Aida"-Übertragung

Samstag, 20.15 Uhr: Ein ägyptischer Heeresführer verliebt sich in die Tochter des Erzfeindes. Er plaudert unwissentlich Geheimnisse aus und wird zum Tode verurteilt. Die Rettung durch die Heirat mit der Tochter des Pharaos lehnt er ab. Lieber will er sterben. Seine Geliebte schleicht sich in der Stunde seiner größten Not zu ihm und lässt mit ihm gemeinsam ihr Leben.

Große Oper, Servus TV!

Der Salzburger Sender übertrug die „Aida“-Inszenierung Peter Steins live aus der Mailänder Scala. Ein Vorhaben, das gar nicht genug gelobt werden kann. In der Umsetzung kollidierten die Zuschauer aber unsanft mit den Realitäten des Privatfernsehens, weil es dort statt Reflexion nach jedem Vorhang eine Werbepause gab. Eine folgenschwere Unterbrechung, denn am Jingle-Tschinderassa der modernen TV-Werbung perlt die kunstfertigste Verdi-Soundtapete ab. Weltstar Zubin Mehta wirkte im Orchestergraben bald wie ein Dirigent, der den Einsatz nach der Shampoo-Werbung nicht verpassen darf.

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