So war das mit Rock ’n’ Roll, so war das mit Hip-Hop.

von Philipp Wilhelmer

Innovation im Pop kommt aus dem Untergrund, nicht von Ö3:

Österreichische Musik ist so vielfältig wie schon lange nicht. Wahrscheinlich sind ihre Proponenten auch so angesehen wie noch nie: Wanda und alle, die in ihrem Strom in die Welt hinaus mitschwimmen, sind weitgehend von Ö3 ignoriert worden. Zumindest, bis sie ihren Durchbruch in breiten Hörerschichten geschafft haben und nicht mehr ignoriert werden konnten. Schlecht? Nicht wirklich.

Ö3 ist vor zwei Jahrzehnten ein Formatradio geworden, was bedeutet, dass ein striktes Musikprofil verfolgt wird. Austropop, worunter man noch in den 90ern Fendrich und Ambros verstand, passte da nicht mehr hinein. Für die arrivierten Künstler bedeutete das eine Bremse beim weiteren Reichwerden. Für jene, die der neue Fendrich werden wollten, einfach nur, dass da nix mehr zu holen ist.

Neues, Relevantes, bahnt sich gerade im Pop stets aus dem Untergrund seinen Weg. So war das mit Rock ’n’ Roll, so war das mit Hip-Hop. Und so ging es auch Wanda. Und echte Erneuerer brauchen kein Airplay als Standesrecht.

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