Ihre rotzfreche Satire war eine jener Zonen der kreativen und politischen Freiheit, in der der ORF Flagge zeigte.

von Philipp Wilhelmer

Warum die "Staatskünstler" im ORF schützenswert wären

Man muss die „Staatskünstler“ Thomas Maurer, Robert Palfrader und Florian Scheuba ja nicht besonders lustig finden. Relevant sind sie ohne Zweifel: Ihre rotzfreche Satire war eine jener Zonen der kreativen und politischen Freiheit, in der der ORF Flagge zeigte. Da wurden mächtige und zunehmend machtlose Landeschefs (die eigentlichen Herrscher der Republik) aufs Korn genommen, Korruptionsvorwürfe bis zum Exzess kenntlich gemacht.

Und ganz ehrlich: Wer kannte Niko Pelinka, bevor ihn die „Staatskünstler“ persiflierten? Die versuchte Installation der roten Zukunftshoffnung als Büroleiter von ORF-Chef Alexander Wrabetz war eine der symbolträchtigsten Schlachten, die ein selbstbewusster öffentlich-rechtlicher Rundfunk gegen den Zugriff der Politik führte. Mittendrin: Die „Staatskünstler“.

Gerade weil sie den Finger schonungslos in die von der Realpolitik verursachten Wunden des ORF legten, wären sie schützenswert. Stattdessen werden sie dem Budget geopfert. Eine Staats-Affäre für freche Künstler.

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