,Die derzeitigen heißen irgendwie Fischer, oder so?'

von Guido Tartarotti

über die Opernball-Nachberichte im Fernsehen.

Nach dem Opernball ist immer noch auf dem Opernball: Am Tag danach boten die Fernsehsender zur besten Sendezeit noch einmal Ballberichtbe-, pardon, -erstattung. Witzigerweise hatte dabei der ORF die interessanteren Lugner-Szenen als ATV, obwohl die ATV-Sendung „Lugner am Opernball“ hieß.

Überhaupt schaut der Opernball in der Rückschau immer besser aus als währenddessen. Die Liveübertragung vermittelt den Eindruck einer sehr stressigen, schweißtreibenden Sportart – erst die Zusammenfassung am Tag danach zeigt dann plötzlich jene Eleganz, die dem Opernball immer unterstellt wird. Nach Ansicht der ORF-Sendung „Promis, Prunk & Logentratsch“ kann man sich einer Erkenntnis nicht erwehren: Am lustigsten dürfte der Opernball auf dem gleichzeitig stattfindenden Rosenball sein. Oder beim sagenumwobenen Künstlertreff ganz oben, unter dem Dach der Oper – die ORF-Bilder sahen so aus, als hätten die diversen Philharmoniker, Kammersänger und ihre Freunde dort oben eine ziemlich gute Party.

Interessant ist auch, dass der Opernball bei Lugner immer am wenigsten lustig, sondern eher nach harter, zäher Arbeit ausschaut – obwohl Lugner doch eine Art lebende Comedy-Figur darstellt. Apropos Lugner: Frau Lugner sagte über das Bundespräsidentenpaar: „Die derzeitigen heißen irgendwie Fischer, oder so?“

Wird man nächstes Jahr sagen: Die derzeitigen heißen irgendwie Mörtel und Spatzi oder so?

Eher nicht.

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