So kann Fernsehen

Philipp Wilhelmer

Philipp Wilhelmer

Ein Europa-Politiker, der sich vor Ort umsieht, Aufnahmen mitbringt (die am gleichen Tag nur internationale Reporter hatten) und damit aufrüttelt.

von Philipp Wilhelmer

über Michel Reimon

Sommergespräche hin, Spiras „Liebesg’schichten“ her: Der spannendste Fernsehmoment fand am Montag woanders statt. Der grüne EU-Abgeordnete Michel Reimon hatte sich einem Hilfsflug für die von der grausamen „IS“-Miliz auf einen Berg vertriebenen irakischen Jesiden angeschlossen und deren Leiden gefilmt. Das Material veröffentlichte er in Reportermanier auf YouTube und schaffte damit auch einen Gastauftritt in der „ZiB2“, wo Reimon vor einem geplanten Völkermord durch Hitze und Wasserentzug warnte.

Die Bilder, die der Politiker mitbrachte, waren herzzerreißend: Frauen, Kinder, Männer, am Ende ihrer Kräfte, die sich an einen Hubschrauber klammern, um irgendwie aus der Hitzehölle zu entkommen, eine Hilfstruppe, der der Treibstoff für weitere Helikopterflüge fehlt.

Mittendrin ein Glücksfall: Ein Europa-Politiker, der sich vor Ort umsieht, Aufnahmen mitbringt (die am gleichen Tag nur internationale Reporter hatten) und damit aufrüttelt. So muss Politik, so kann Fernsehen.

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