Was antworten Sie, wenn jemand Sie auf der Straße mit ,Wsfö!' begrüßt? Vermutlich ,Gesundheit!'.

von Guido Tartarotti

über das, was man früher Vorausscheidung nannte (und nach einem medizischen Problem klang).

Was antworten Sie, wenn jemand Sie auf der Straße mit „Wsfö!“ begrüßt? Vermutlich „Gesundheit!“.

Ja, weil Sie sich halt nicht mit Hashtags auskennen. Hashtags hat man jetzt! Sie sind eine Kombination aus Rautetaste und einem Buchstabenhaufen, man verwendet so was, wenn man auf Twitter seinen Senf abgeben und diesen Senf mit den Senfen anderer verknüpft wissen will. Hashtags ersetzen immer mehr die normale Alltagssprache. Sagte man früher „Und wer spielt heute?“, bekam man zu hören „Österreich-Ungarn!“, und wenn man ein witziges Kerlchen sein wollte, konnte man darauf antworten: „Und gegen wen?“ Heute heißt das erste österreichische Match bei der Fußball-EM #authun, was ein wenig nach einer Geflügelrasse klingt.

Wo waren wir? Ach ja, bei #WSFÖ. Das steht für „Wer singt für Österreich?“ und ist nichts anderes, als das, was früher Song-Contest-Vorausscheidung genannt wurde (wobei sich das, zugegeben, ein bisschen wie ein medizinisches Problem anhörte). Der Hashtag war auch deshalb wichtig, weil der ORF mit dieser Show an die große Senfsondermülldeponie namens Twitter andockte. Und das hat sich auch irre bewährt, man bekam ganz tolle Statements, wie z. B. „Dieses Lied ist super“ und „Dieses Kleid nicht“. Wahnsinn, diese Interaktivität!

Wie mir die Lieder gefallen haben? Lassen Sie es mich so ausdrücken: #WMBKZSVMAKWADMSNSS. Wegen mir braucht keiner zu singen, von mir aus könnten wir auch drei Minuten Schweigen nach Stockholm schicken.

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