Dem Rest des Landes blieb nichts anderes übrig, als mitzulesen. Im Sekundentakt. Am Sekundentag. Im ORF kochten derweil Andi und Alex.

von Philipp Wilhelmer

über die Spindelegger-Berichterstattung

Manche Tage beginnen im Sekundentakt: Auf dem Kurznachrichtendienst Twitter, der Bassena des heimischen, digital gerüsteten Journalismus, trompeteten in aller Früh die Reporter das Lied vom Rückzug: „ Michael Spindelegger dürfte gehen“, hieß es. („Michael Spindelegger wird gehen“, hieß es gut informiert schon gegen halb neun auf KURIER.at). Ab 9.00 Uhr flimmerten die ersten Fotos über die Smartphones der Interessierten: Spindelegger am Treppenaufgang, Spindelegger beim entschlossen Schauen, Spindelegger beim Abgang. WOW, fauchte die Blase. Was für ein Abschied! Und fand ein neues Thema: Warum brachte der ORF nur eine Telefonschaltung zusammen? Verkürzt gesagt: Spindelegger hatte seinen Rückzug so überfallsartig angesetzt, dass die Eil-Nachrichten von seinem Abschied fast ausschließlich von Reportern via Smartphone geschickt werden konnten. Dem Rest des Landes blieb nichts anderes übrig, als mitzulesen. Im Sekundentakt. Am Sekundentag. Im ORF kochten derweil Andi und Alex.

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