Die Lücke für Qualität und Haltung, die der ORF bisweilen aufklaffen lässt, ist offenbar eine Nische, in der es sich gut leben lässt.

von Philipp Wilhelmer

Die Bedeutung des Privatfernsehens:

Im Jahr 2015 nach Christus zeigt sich, dass wir Privatsender in diesem Land doch ganz gut brauchen können. Mit Mini-Mannschaften zeigen ATV und Puls4 in der Information in den newsmäßig heißesten Wochen der vergangenen Jahrzehnte, wie man modern und seriös informieren kann. Die Lücke für Qualität und Haltung, die der ORF bisweilen aufklaffen lässt, ist offenbar eine Nische, in der es sich gut leben lässt.

Dass ausgerechnet das vom ORF als Medienkolonialist geschmähte Puls4 beim wichtigsten Ereignis der vergangenen Wochen den Schneid abkauft, ist da nur konsequent: Am Samstag ubertrug Puls4 das Lichtermeer am Heldenplatz und zeigte nebenbei einige der besten österreichischen Bands im Hauptabend. Der ORF brachte offenbar Unaufschiebbares wie „Mei liabste Weis“. Ist da jemand?

Schon klar: Ein Jahr vor der Generalswahl findet sich angesichts knapper Mehrheiten im Stiftungsrat eher keiner, der einen möglichen künftigen Bürgermeister Strache verärgern will. Haltung ist schließlich Privatsache.

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