Niemand schlafe?

Guido Tartarotti

Guido Tartarotti

Nessun dorma? Nur in der Oper.

von Guido Tartarotti

über den Schlaf und seine Abwesenheit

Ein TV-Schwerpunktabend zum Thema Schlaflosigkeit ist an sich eine gewagte Idee – erfahrungsgemäß wirkt nichts so sicher gegen Schlaflosigkeit wie Fernsehen. Der Montagabend auf ORFIII erwies sich diesbezüglich aber als kontraproduktiv, die Dokumentationen über tödliche Schlaflosigkeit oder beim Schlafwandeln begangene Verbrechen waren großartig und spannend (der Autor dieser Zeilen ging einmal schlafend aufs Klo, verwechselte, weil er gerade eine neue Wohnung bezogen hatte, die Türe, und dann ... aber das ist eine andere Geschichte).

Besonders interessant war der Zweiteiler „Todmüde“ über den merkwürdigen Trend, Schlaf als etwas Unnützes anzusehen. Vor allem mächtige Personen prahlen ständig damit, dass sie kaum schliefen. Ein gefährlicher Unfug: Menschen mit besonders verantwortungsvollen Berufen sollten im Gegenteil dazu verpflichtet werden, ihrer heiklen Tätigkeit ausgeschlafen und mit ruhiger Hand nachzugehen. Nessun dorma? Nur in der Oper.

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