Im Fernsehen wird von Junischnee gesungen, aber Sommer haben wir auch vorher keinen gehabt.

von Barbara Mader

über verregnete Tage mit und ohne Fernsehen

Es gibt eh schon wenig zu lachen und jetzt hat es auch noch das Volksstimmefest verregnet. Die aus dem Salzkammergut stammende Band "Seer" kennt sich aus mit schlechtem Wetter. Die "Seer" besingen Wild’s Wasser, Eiskristall und die traurige Tatsache A Wetta is immer und überall. Samstagabend haben sie im Fernsehen schon wieder von Junischnee gesungen, aber Sommer haben wir auch vorher keinen gehabt.

Da bleibt Zeit fürs Museum. Zum Beispiel kann man das Haus des Musikers H. besuchen. Wien hat ja das Glück, dass einige weltberühmte Komponisten hier mehrere Wohnstätten hatten. Man könnte sie fast als Mietnomaden bezeichnen, doch haben sie bestimmt immer pünktlich Miete bezahlt und wahrscheinlich auch keine Pizza gebacken.

Das Wohnhaus, in dem Musiker H. seine letzten Jahre verbrachte und dort illustre Gäste aus dem In- und Ausland empfing, liegt nahe der Wiener Innenstadt. Näheres soll hier nicht erwähnt werden, denn das Schönste an dieser sehenswerten Erinnerungsstätte ist ein alter Hund, der im Garten liegt und auf sein Ende wartet und wer weiß, ob das auch den Behörden bekannt ist, also sagen wir lieber nicht, wo genau er wohnt.

Jedenfalls: Dieser Hund – graue Schnauze, auf einem Aug blind – tut sich schwer mit dem Aufstehen. Wenn er es dann aber doch schafft und langsam zu einem herüber tappst, um sich hinter den Schlappohren kraulen zu lassen, dann, ja dann ist es auch schon wieder wurscht, ob es bei uns im Juni schneit.

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