Ins Gestern, wo die Zeiten noch golden waren

Philipp Wilhelmer

Philipp Wilhelmer

Warum wir uns mit den immer gleichen Sendungen herumschlagen. Und wo wir uns zuprosten.

von Philipp Wilhelmer

über die Erneuerung in der Wiederholung

Wir versuchen uns in der Wiederholung zu erneuern. "Tatort": Altes Konzept, vertrauter Rhythmus. Neue Kommissare und die Begleitmusik neue Medien trimmen die Ermittler ein bisschen auf Gegenwart.

Andere verlassen sich blind auf die Repetition: "Supertalent", "Die Große Chance", Staffel xy. Neues verträgt der Seher relativ schlecht, mutmaßt man offenbar in den Etagen der Programmmacher von RTL bis ORF.

Die Wiederholung immer gleicher Ideen und Formate deutet in eine Richtung: In das Gestern, wo die Zeiten noch golden waren für Fernsehmacher. Wo zwei Kanäle schon reichten, um ein ganzes Land zu bespaßen. Wo man mit schrillem Gegenprogramm und ein bisschen nackter Haut beim darob angeödeten Publikum noch punkten konnte (Nicht wahr, RTL?).

Im Jahr 2014 scheinen die wichtigen Strömungen der Fernsehunterhaltung durchdekliniert zu sein. Was bestehen bleibt, sind Live-Events. Sportler treten zurück, "Wetten, dass ..?" swingt in die Altersteilzeit und die Fußball-Events werden bombastischer. Der Rest wandert ins Internet ab, wo wir uns auf Facebook und Twitter zuprosten, wenn Olympia-Sieger in den Orchestergraben torkeln.

Kommentare