Im Bild: Kein großer Sprung

Im Bild: Jetset-Matte
Mission Stratos mag ein großer Sprung für das Unterhaltungsfernsehen gewesen sein – für den kritischen Journalismus nicht.

Es war wahrscheinlich die beste (und teuerste) TV-Unterhaltung seit vielen, vielen Jahren. Der Moment, als die Luke sich öffnete und den Blick aufs Weltall freigab. Das Wissen, dass dieser Mensch da jetzt gleich aufsteht und springt. Fast 40 Kilometer in die Tiefe! Nur noch ein paar Minuten. Jetzt gleich ... jetzt gleich ... jetzt! Wer da nicht nervös an den Nägeln kaut oder sich ängstlich an den nächstbesten Menschen klammert, hat kein Herz. Oder keine Nägel.

Vor den Fenstern gibt ein sonniger Herbstsonntag seufzend auf. Alle Augen sind auf dieses Kastl da gerichtet, das oft geschmähte. Viele Stunden lang. Man hat’s schon so und so oft gehört, und kann doch nicht davon genug kriegen: Red-out, Flat Spin ... Wetten, dass jeder dritte Österreicher diese Begriffe jetzt erklären kann?

Und doch kommen Zweifel. War dieser Sprung wirklich so sicher und kontrolliert, wie sie jetzt behaupten? Ist es in Ordnung, einen Mensch vor den Augen der ganzen Welt diesem Risiko auszusetzen? Wieso wird die Rolle des allgegenwärtigen Sponsors nicht gründlicher thematisiert? Es mag ein großer Sprung für das Unterhaltungsfernsehen gewesen sein – für den kritischen Journalismus nicht.

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