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Guido Tartarotti

Guido Tartarotti

In Wahrheit erstarrte Lüge.

von Guido Tartarotti

über Soko Donau und Hofmannsthal.

Die immer wieder erfreuliche Serie „SOKO Donau“ bot diesmal nicht nur einen Ausflug ins „Tatort“-Fach (Ermittler darf Gefühle entwickeln und wird dafür mit einem besonders drastischen Finale bestraft), sondern mit Yohanna Schwertfeger eine bekannte Bühnenschauspielerin, die ihre darstellerische Überqualifiziertheit in Form von besonders drastischem Over-Acting ausleben durfte: Heul! Kreisch! Händering! Burgtheater im TV-Krimi, das ist immer wieder ein Spaß.

(Diesmal passte es so gut, weil Schwertfeger eine hysterische Schauspielerin zu spielen hatte. Wenn Schauspieler ihre eigenen Verhaltensoriginalitäten persiflieren, wird es meistens sehr lustig.)

„SOKO Donau“ hatte aber noch etwas anderes zu bieten. Dietrich Siegl in der Rolle des herrlich lebensschweren Oberst Dirnberger zitierte Hofmannsthal: „In Wien ist die Wahrheit erstarrte Lüge.“ Das, liebe Kinder, war jetzt Literatur – also das, was man euch bei der Matura nicht mehr zumuten will.

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