Gurtpflicht

Die Sonne wärmt wieder und der Sturm prickelt lustig im Glas – aber der Sommer ist vorbei, man darf sich da keinen Illusionen hingeben. Vorbei die Hitze und das mächtige Grün des Hochsommers, vorbei die sich jedes Jahr wider besseres Wissen einstellende Hoffnung, er möge ewig dauern. An diesen dunkel-still-magischen Sommerabenden, wenn die Zeit stillzustehen scheint...

(Apropos, haben Sie, wie von einem Radiosender gefordert, den „Sommer Ihres Lebens“ erlebt? Man fragt sich ja, wie das gehen soll. Alle haben die Sommer ihres Leben und die nächsten 20, 30 oder 60 sind dann verregnet und auf den Urlaub in einer ungepflegten Hotelanlage folgt die Scheidung?)

Die Zeit bleibt also leider nicht stehen, leider gar nicht. Seit letzter Woche neue „Tatort“-Folgen, am Montag kommt die „Millionenshow“ aus der Sommerpause und ab Freitag bietet der ORF Stimmimitatoren, Streithanseln und anderen Selbstdarstellern wieder die „große Chance“. Die Woche beginnt mit dem Assinger, endet mit dem „Tatort“, und dazwischen leben wir unsere so genannten Leben.

Manchmal überrascht das Fernsehen aber auch. „heute konkret“ wiederholte kürzlich einen Beitrag über die Einführung der Gurtpflicht aus dem Jahr 1976. Um zu beweisen, dass der Gurt auch Damen nicht ungebührlich einenge, setzten die Gestalter kurzerhand eine barbrüstige Frau ins Auto und ließen sie den richtigen Gebrauch demonstrieren. Also... Assinger nackt?