Geständnis

Besonders oft wurde über einen ungepflegten älteren Mann mit Spitzbrüsten berichtet.

von Anna Gasteiger

über "Dschungelcamp" aus der Ferne

Achtung, hier schreibt eine, die in den letzten Jahren keine Minute „ Dschungelcamp“ gesehen hat. Haben sich alle, die kurzzeitig glaubten, in Ohnmacht fallen zu müssen, wieder erholt? Sitzen Sie gut, haben Sie ein Glas Wasser vor sich?

Entschuldigen Sie das freche Outing. Seitdem das Ekelcamp vor einigen Jahren zur Krönung der (Fernseh-) Unterhaltung erklärt wurde, kommt man mit dem Geständnis, in seinem Leben noch keine Zehe in ein Opernhaus gesetzt zu haben, leichter durch als mit eh mildem Desinteresse an der Protein-Aufnahme verhaltensorigineller Möchtegernstars. Es lässt sich ja sowieso nicht ignorieren.

Die am Samstag zu Ende gegangene Staffel verlief aus der Ferne betrachtet so: 1. Besonders oft wurde über einen ungepflegten älteren Mann mit Spitzbrüsten berichtet. 2. Die sonst so begeisterten Kollegen waren diesmal weniger begeistert als sonst. Offenbar konnten die Dschungelbewohner ihre teuer bezahlte Chance auf ein paar Minuten Ruhm diesmal nicht nutzen.

Die Vorjahrsgewinnerin, ein blasses, langweiliges Mädchen, das nur mit viel Schminke einen gewissen Wiedererkennungswert hat, weil sie dann aussieht wie eine Vulgärversion von Marilyn Monroe, hat ihr bisschen Ruhm in eine RTL-II-Dokusoap umgemünzt, ein Riesenflop. Für den ungepflegten älteren Mann springt vielleicht gerade noch eine live im Fernsehen übertragene Brust-OP raus.

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