Die FPÖ treibt den ORF vor sich her. Und dem gehen langsam die Argumente aus.

von Philipp Wilhelmer

Über eine beschädigte Hochburg im Kampf um die Hofburg

Dieser Wahlkampf beschädigte Hofburg wie Hochburg. Unerwartet schwer traf es den öffentlich-rechtlichen Journalismus in diesem Land: Die radikalen Zuspitzungen und Übertreibungen, die vor allem die FPÖ in Richtung Medien schleuderte, förderten echte Probleme zutage. Strukturelle. Inhaltliche. Unabsichtliche und Strategische. Geschenkt: Die Recherchepanne beim TV-Duell hätte nie passieren dürfen. Einen Tag lang keine Worte dafür zu finden, war aber keine Panne, sondern vom ORF gewollt.

Als Ingrid Thurnher bei „Im Zentrum“ vor 818.000 Zuschauern erzählte, dass neben der Moderatorin eigentlich immer die Regierungsparteien sitzen, sprach das Bände. Ebenso, dass neben ihr der blaue Stiftungsrat Norbert Steger saß, der kurz zuvor ORF-Chef Alexander Wrabetz öffentlich damit drohte, ihn wegen des TV-Duells im August nicht zu wählen.

Die FPÖ treibt den ORF vor sich her. Und dem gehen langsam die Argumente aus. Eine Katastrophe für eine so immens wichtige journalistische Institution.

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