Aus der Hand genommen

Philipp Wilhelmer

Philipp Wilhelmer

Ohne Wasser soll man nicht in die Wüste gehen. Und ohne Geld nicht ins Fernsehen.

von Philipp Wilhelmer

über Meldungen aus dem ORF

Ohne Wasser soll man nicht in die Wüste gehen. Und ohne Geld nicht ins Fernsehen. Verdurstet ist man schnell. Und lebendiges Programm ist rasch verdorrt.

Die vergangene Woche hatte eine bemerkenswerte Dynamik: Am Montag verkündeten ORF-General Alexander Wrabetz und sein Finanzdirektor Richard Grasl, man werde endlich wieder investieren und auch das Fernsehbudget anheben. Eine fehlte am Podium: Fernsehdirektorin Kathrin Zechner, die den Ausführungen der beiden Herren wohl mit Erstaunen gelauscht hätte. Denn von guten Nachrichten ist man im Fernsehen derzeit weit entfernt.

Am Dienstag stellte sich etwa heraus, dass man die „Staatskünstler“ von zwei Staffeln auf ein Special zusammengekürzt hatte.

Der Mittwoch wiederum geriet zu einer eigenen Geschichte über die Quoten im ORFeins-Hauptabend: Binnen zehn Jahren die Hälfte der Seherschaft zu verlieren ist eine bemerkenswerte Fehlleistung , steigende Konkurrenz auf Satellit und Kabel hin, Internetfernsehen her.

Dass sich am Donnerstag herausstellte, dass einer der talentiertesten Köpfe des ORF, Fred Schreiber („Die Sendung ohne Namen“) mangels Perspektiven für seine Programmideen nach München verabschiedet, ist ein Alarmsignal.

Die streitbare Fernsehdirektorin hätte – so hört man – vieles gerne ermöglicht. Allein: Das Programmbudget wurde ihr aus der Hand genommen. Die Folgen dieser Firmenpolitik werden langsam sichtbar.

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