Altern in Würde

Philipp Wilhelmer

Philipp Wilhelmer

Älter zu werden, kann hart sein. Oder der Beweis, dass sich die Ausdauer gelohnt hat.

von Philipp Wilhelmer

über 44 Jahre 'Tatort'

Älter zu werden, kann hart sein. Oder der Beweis, dass sich die Ausdauer gelohnt hat.

Am Freitagabend wurden in Deutschland die Grimme-Preise vergeben, die wichtigste deutsche Fernsehauszeichnung. Prämiert wurde dort der " Tatort", einmal mit einem Sonderpreis für die Serie an sich, einmal für eine Österreich-Folge mit Adele Neuhauser und Harald Krassnitzer.

Die Krimi-Serie gibt es seit 44 Jahren, was nach Fernsehbegriffen allerhöchstem Greisenalter entspricht. Als der "Tatort" eingeführt wurde, gab es gerade einmal Farbfernsehen, kein Internet und keine schrille private Konkurrenz. Von Gebrechlichkeit kann aber keine Rede sein: Die Serie lebte mit ihrem Publikum den Wandel der Jahrzehnte erfolgreich mit und erfreut sich größter Beliebtheit (wovon auch die Jubiläums-ROMY in diesem Jahr Zeugnis ablegt). Und wer sonntags die einschlägigen Internetplattformen aufruft, merkt, dass auch die Jungen dran sind und die Folgen fachsimpelnd kommentieren.

Keine Rede war beim Grimme-Preis dagegen von "Wetten, dass ..?". Der Samstagabend-Showklassiker ist elf Jahre jünger als der "Tatort", schaut mittlerweile aber doppelt so alt aus. Man möchte Moderator Markus Lanz nach der Sendung am liebsten über die Straße helfen. Dabei ist er erst 45.

Fernsehen bleibt ein hartes Geschäft: Würdevolles Altern ist nur den Wenigsten vergönnt.

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