Hier der darbende Gesellschaftsredakteur, dem die Gesellschaftsakteure urlaubstechnisch abhanden gekommen sind, da der Halbprominente, der seine Chance auf eine Erwähnung wittert.

von Karl Hohenlohe

über halbe Sachen während der Weihnachtszeit

Vorsätzlich Zum Jahreswechsel füllen die Kollegen die Zeitungsseiten gerne mit Fotografien halb bekannter Personen, die über ihre Silvestervorsätze referieren. Der eine entsagt der Schokolade, der andere dem Nikotin, hier verspricht man mehr Zeit den Kindern zu widmen und die Kinder weniger Zeit dem Facebook. Im Februar begegnet man dann diesen Personen, sie essen, sie rauchen etc. etc.

Was ist geschehen?

Nun, es kam zu einem Gegengeschäft. Hier der darbende Gesellschaftsredakteur, dem die Gesellschaftsakteure urlaubstechnisch abhanden gekommen sind, da der Halbprominente, der seine Chance auf eine Erwähnung wittert. Es ist ein untrügliches Zeichen für einen Halbprominentenstatus, wenn zum Jahreswechsel um die Silvestervorsätze angefragt wird. Alljährlich zermartere ich mir also das Hirn, verzichte zugunsten einer Erwähnung auf Süßspeisen, Alkohol, auf das Auto und manchmal sogar auf den Lift. Dies wurde dann immer mit einer kleinen Fotografie abgedruckt, der Redakteur war glücklich, ich war glücklich, dem Leser war es völlig wurscht. Auch heuer wieder gab es eine Anfrage, ergriffen griff ich zur Feder, log erneut herum und wartete.

Umsonst.

Mein Lügenkonstrukt erschien nicht, ich kann nicht sagen, ob ich Frau Lichter, Herrn Gabalier oder Tom Turbo zum Opfer fiel. Nächstes Jahr werde ich schreiben, ich hätte eiserne Grundsätze, sollten sie nicht gefallen, bin ich für jede Änderung bereit.

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