Sprung-Chance

Karl Hohenlohe

Karl Hohenlohe

Es trennt die beiden die Statur – Herr Vitasek dürfte mehr für den Bauch trainieren, es vereint der Hang zu kabarettistischen Sagern.

von Karl Hohenlohe

über Vitasek & Baumgartner

Kürzlich flog ich nach Stuttgart. Manchmal hat man unsagbares Glück, und ein Prominenter findet sich in der Passagierliste.

Diesmal kam es noch besser, gleich zwei Berühmtheiten schnallten sich an. Zwei Stars, die unterschiedlicher nicht sein könnten. Hinter mir hatte der Kabarettist, Schauspieler und berühmteste Bewohner der Wiener Strohgasse, Herr Andreas Vitasek, Platz genommen, vorne der sprunghafte Felix Baumgartner.

Es trennt die beiden die Statur – Herr Vitasek dürfte mehr für den Bauch trainieren, es vereint der Hang zu kabarettistischen Sagern.

Herr Baumgartner trug eine dunkelgrüne bis beige Jacke, ganz im Stile von Kriminalhauptkommissar Schimanski, Herr Vitasek nicht. Der größte Unterschied jedoch spiegelte sich in der Physiognomie der beiden.

Während Andreas Vitasek fröhlich und entspannt wirkte, ganz so, als wollte er in den nächsten Tagen alle Gourmetmagnete und Weinkeller des Elsass erkunden, blickte Felix Baumgartner ein wenig grimmig aus der Montur. Vielleicht hat er ein neues Projekt im Auge, hechtet vom Jupiter in die Atmosphäre oder trinkt einen Red Bull und springt mit den neuen Flügeln vom Großglockner hinauf zum Saturn.

Beim Herabsteigen der Gangway hegte ich die berechtigte Hoffnung, der flatterhafte Herr Baumgartner würde wenigstens die letzte Stufe nicht berühren und ich würde Zeuge eines Live-Hüpfers werden, aber nichts dergleichen geschah. Auch Herr Vitasek sprang nicht, aber das Leben ist kein Wunschkonzert.

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