Namenskunde

Seine österreichischen Fans suhlen sich im Glück. Im Zuge des "Life Balls" wird sich der berühmte lateinamerikanische Sänger Ricky Martin nach Wien bemühen.

Herr Ricky Martin gilt als Augenweide. Er tanzt, er singt, er schauspielt und lächelt bei Interviews freundlich in die Kamera. Die unzähligen Menschen, die Ricky Martin vergöttern, bei seinen Liedern selig mitwippen und die Videorecorder vor seinen Fernsehauftritten programmieren, wissen, dass sie einer Notlüge aufgesessen sind, aber es ist ihnen einerlei. Herr Ricky Martin ist nicht Herr Ricky Martin, vielmehr handelt es sich um Herrn Enrique Martin Morales.

Möglicherweise zauderte das Management von Herrn Morales damals, spekulierte, sein Name wäre nicht Programm und dann ging man für drei Tage nach Acapulco in Klausur. In diesen drei Tagen wurden die verschiedensten Namen ventiliert – Peter Pan, Luis Locca, Enrique Enrique und letztlich möglicherweise sogar Boris Buego.

Jedoch, man konnte sich nicht einigen und dann hatte einer aus der Werbeabteilung die wunderbare Idee, zwei simple Vornamen zu einem glorreichen Kunstwerk zu vermengen.

So wurde, ganz im Stile von Udo Jürgen(s) oder Peter Alexander, Ricky Martin geboren.

Diese Vorgangsweise hat Tradition, unzählige Stars tragen einen falschen Namen und so sitzt Enrique Martin Morales im gleichen Boot wie Ferenc Hoffmann, Barbara Kopetski und Franz Eugen Nidl-Petz, die wir als Ephraim Kishon, Pamela Anderson und Freddy Quinn kennen.