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Karl Hohenlohe

Karl Hohenlohe

Für viele ist nun die Fastenzeit zu Ende gegangen.

von Karl Hohenlohe

über das Fasten.

Für viele ist nun die Fastenzeit zu Ende gegangen. Unzählige Prominente haben am Aschermittwoch ihre Pläne mit den Lesern geteilt.

Fasten heißt bei vielen Berühmtheiten Diät halten, die äußere Wirkung zählt. Die gläubigen Prominenten hingegen haben Ballast von der Seele geworfen.

Vorbei die Zeiten, als man Bäckereien und Trafiken mied, als man Kinderschnitzel bestellte und Kandisin statt des köstlichen Zuckers bevorzugte. Am schlimmsten, so versichern beide Gruppierungen, wäre der Karfreitag gewesen.

Entgegen der anderen 364 Tage hätte man schon beim Aufstehen an Wiener Schnitzel gedacht, zu Mittag an Cordon Bleu und am Abend an Saltimbocca, obschon man es nicht gerne hat.

Erst der Verzicht auf ein Lebensmittel ruft uns seine Güte in Erinnerung. Die nächsten Wochen wird man sich bei der Konversation schwerer tun. Nichts befruchtet die Fastenzeit mehr als Gespräche übers Essen. Es ist diese seltsame Mischung aus Wehmut & Vorfreude, Trauer- und Glücksgefühlen und der Gewissheit, dass der Zeiger auf der Waage den Rest des Jahres nicht mehr zurückgehen wird.

Gerade jetzt, verehrte Leserschaft, werden unzählige Prominente versonnen in ein Schinkencroissant beißen, Eier pecken, den Nacken und den Hinterlauf des Biskuitlammes verzehren und die von den Kindern zurückgelassene Portion Bündnerfleisch mit ein, zwei Gläsern Bier hinunterspülen. Dann werden sie einnicken, aufwachen und sich glücklich an die kargen Zeiten erinnern.

Es gibt keinen Menschenschlag, der das Fasten so schätzt wie die Satten.

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